Auf „Laute(r) Gedanken“ zu kommen war nicht schwer – der Moment, als mir jenes Wortspiel in den Sinn kam war plötzlich da und ich wusste „Genau das ist es!“. Beschreibungsversuche in Worte zu fassen, um eine klare Sicht auf meinen Blog und mein Vorhaben mit diesem Namen zu schaffen, fallen mir nun doch minder leicht, um sie jedem hier Lesenden verständlich zu machen. Doch lest einfach selbst!
Als Logopädin und angehende Musiktherapeutin (DMVS) suchte ich nach einer neuen Herausforderung, die mich neben meiner hauptberuflichen Tätigkeit in der Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen erfüllen könnte. Ich „wartete“ auf den Zeitpunkt, der mir nun diese Idee dank zahlreicher Begegnungen facettenreicher Persönlichkeiten und anderer Menschen, mit denen ich interdisziplinär tätig bin, in den Geist, die Gedanken und den Körper „geschossen“ hat. „Laute(r) Gedanken“ ist ein Blog, eine Art Tagebuch, der meine eigenen Gedanken laut werden lässt. „Laute(r) Gedanken“ ist aber ebenso auch der Titel, unter dem meine Angebote musiktherapeutischen Charakters stehen, die ich innerhalb von Gruppensettings zur Erhaltung und Förderung der seelischen, geistigen und körperlichen Gesundheit anbiete.
Als Art Begegnung mit mir selbst und meiner Gedanken- und Gefühlswelt möchte ich diese mit der Welt und mit euch teilen, um meine persönlichen Einfälle und Gedankenspielereien laut werden zu lassen und den ein oder anderen Leser auch zum Reflektieren der eigenen emotionalen Welt, des eigenen Beziehungsgeschehens oder so manch einer Interaktion des Alltags anzuregen. Als begeisterte Therapeutin arbeite ich mit Patienten und Klienten unterschiedlichen Alters zusammen und führe jeden Tag Gespräche, in denen ich spannende, erschreckende, abwechslungsreiche, sonderbare, traurige, glückliche aber vor allem immer wieder neue Geschichten erfahre. Geschichten, die das Leben schreibt. Geschichten, die Dir und Mir, Uns und Jenen, Euch und Ihnen mit oder ohne „Es war einmal ….“ Oder „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute …“ über den Weg laufen. Fakt ist – jeder hat seine Geschichten zu erzählen – auch wenn sie noch so grotesk für so manch einen wirken. Klar für mich ist, dass beim Zuhören nicht nur die Ohren beteiligt sind und beim Antworten nicht nur der Mund. Vielmehr sind es Emotionen, die wir mit dem Gesagten verbinden – Empathie, die wir spüren, wenn wir Geschichten hören – Reaktionen des Körpers, wenn uns etwas gesagt wird – Vertrauen in das, was die Welt mit uns vorhat. Es ist manchmal nicht einfach, das Gesagte mitzunehmen, es in Kopf und Herz zu tragen und manchmal nicht zu wissen, wo ich selber als Zuhörer meine „Gedanken laut“ werden lassen kann. Dafür ist nun hier Platz – und vielleicht geht es dem einen oder anderen auch so – sich angesprochen fühlen von Lebensthemen, die mich als Therapeutin begleiten, beschäftigen und in mein Leben integriert werden wollen.
Warum ich das, was in mir ist, in Worte zu fassen versuche und damit anderen Anreiz, Kraft, Mut sowie Zeit für Besinnung schenken möchte und meine gedanklichen Vorgänge nicht für mich allein behalte liegt daran, dass ich nicht zuletzt die Wichtigkeit von Psychohygiene zu schätzen weiß – sondern auch, dass ich gerne schreibe. Ich erinnere mich an Postkarten, Briefe, Gedichte – die ich mit 14 Jahren schon immer schreiben wollte – obwohl das ja auch die Aufgabe von Eltern hätte sein können. Ich wollte es übernehmen, wählte Worte so, dass sie aus dem Herzen kommen und erfuhr oft, dass ich sie mit Schönheit füllte.
Habt Spaß beim Lesen, taucht ein in meine Welt des „Laut“werdens meiner Gedanken, die ich zu „lauter“ Worten wandeln will!